Tiere, vor denen man Angst haben muss

In Mecklenburg herrscht eisiger Winter. Die 16-jährige Madeleine wohnt mit ihrer Mutter und ihrer jüngeren Schwester Ronja auf einem heruntergekommenen Hof. Während die beiden Mädchen zur Schule gehen, arbeitet die Mutter auf einer Auffangstation Tiere, vor denen man Angst haben muss für verletzte Tiere. Auch auf dem Hof wimmelt es von Tieren. Katzen, Hunde, Mäuse, Ratten, eine verletzte Eule und ein Schwan bevölkern und verwüsten das Haus. Das Leben ist für die beiden Mädchen ein ständiger Kampf. Häufig fehlt Kohle für die Öfen und da die Mutter kein geregeltes Einkommen hat, ist auch das Essen spärlich. Der Vater hat sich schon vor Jahren von der Familie getrennt. Die Ich-Erzählerin Madeleine liegt oft mit einer Wärmeflasche im Bett und erinnert sich an den Beginn des Abenteuers Landleben. Nach der Wende haben die Eltern sich den Traum vom Leben in unverfälschter Natur verwirklicht. Von Lübeck sind sie auf den verlassenen Hof gezogen. Noch heute träumt Madeleine von regelmäßigen Mahlzeiten. Von Mäusen angeknabberte Holzbalken erschüttern die Grundfesten des Hofes, in dem sich die Natur Bahn bricht. – Herbig räumt in ihrem neuen Roman nicht nur mit der vermeintlichen Idylle des Landlebens auf, sondern schildert auch die fehlgeleitete Tierliebe einer Mutter, der das Wohlergehen ihrer Schützlinge wichtiger ist als ihre eigenen Kinder. Lesenswert!

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Tiere, vor denen man Angst haben muss

Tiere, vor denen man Angst haben muss

Alina Herbing
Arche (2024)

254 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 617938
ISBN 978-3-7160-2818-6
9783716028186
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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