Was Neues ist nicht schwer, Herr Bär!
Bär Baldur mag keine Veränderungen. Seit 15 Jahren lebt er nach striktem Plan und in immergleichem zeitlichem Rhythmus. Damit kommt er gut zurecht, nur manchmal bricht die Sehnsucht nach einem Freund und Lebensgefährten durch. Das einzige "exzentrische" Vergnügen ist es, sich zum Verschnaufen auf den Waldameisenhaufen zu setzen, weil das so schön am Po kitzelt! Und genau da beginnt die Veränderung: ein merkwürdiges Fellwesen wühlt sich unter ihm hervor, es ist ein recht zerknautschtes "Dideldum", das von dem Bären zunächst einmal "gesund" gepflegt wird, dann aber schon bald eine große Munterkeit entwickelt, Regeln verletzt, Unordnung macht, einfach Chaos verbreitet. Zunächst ist der Bär sehr irritiert, wird doch sein geordnetes Leben durcheinandergebracht; doch es macht auch Spaß - und so wird er nach und nach offener. Schließlich mistet er sogar gründlich aus und öffnet sich komplett für ein spontaneres, ungeregelteres, glückliches Leben zusammen mit dem neuen Freund. So wird deutlich, dass das überregulierte Leben des Bären eine Kompensation für die fehlenden sozialen Kontakte war und dass ein Leben in Gemeinschaft auf jeden Fall vorzuziehen ist. Die in kräftigen Farben und dynamischen Szenen gehaltenen Illustrationen vermitteln das Geschehen sehr plastisch und wirken sehr humorvoll; vor allem das quirlige Dideldum, das an einen Flummiball erinnert, dürfte Kindern äußerst sympathisch sein; der insgesamt recht umfangreiche Text ist durchgehend in sehr eingängigen Paarreimen gehalten, daher kann das Buch auch wunderbar zur Sprachförderung/ zum Mitsprechen eingesetzt werden. - Gerne für Kinder ab 4 Jahren empfohlen.
Birgit Karnbach
rezensiert für den Borromäusverein.
Was Neues ist nicht schwer, Herr Bär!
Jan Kaiser ; illustriert von Laura Tschorn
magellan (2022)
[32] Seiten : farbig
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 4