Der Prinz im Käfig
Dschinn Osman richtet wieder allerhand Unfug in der Gegenwart an. Dabei zerbricht Fanni die Flasche des Dschinns. Um sie zu retten, müssen die Kinder mit Osman in die osmanische Glanzzeit nach Istanbul. Fanni trifft Mehmet Ali (aus dem ersten Band) wieder; der sendet die Kinder in den Harem, weil der regierende Sultan krank ist und seinem ältesten Sohn ein Anschlag droht. Die Situation dort zu eskalieren, als der Prinz von einer Sandviper gebissen wird. Um ihn zu retten, bringen sie ihn zu einem Wiener Schlangenfachmann. Mit dem letzten freien Wunsch schickt Fanni den Thronanwärter ins Jahr 1685 zurück. - Die Autorin gibt in den Sprüngen zwischen den Zeiten ein lebhaftes Bild wieder, wie das Leben im Topkapi Serail seinerzeit war. Ein kindgerechtes Abenteuer ist mit viel exakter Beschreibung gepaart, sodass junge Lesende ganz nebenbei ein genaues Bild vom Leben in der osmanischen Welt bekommen, als die Türken als die große Bedrohung Europas empfunden wurden. Die Buchreihe (s. BP/mp 22/943) schließt damit eine Lücke im Geschichtsunterricht und zeigt, dass heutige Türken in Mitteleuropa aus einer großen und mächtigen Kultur stammen. Insoweit ist das Buch auch eine wichtige Informationsquelle für turkstämmige Kinder.
Pauline Lindner
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Prinz im Käfig
Ute Krause ; mit Illustrationen der Autorin
magellan (2023)
Verflixter Flaschengeist!
300 Seiten : Illustrationen (farbig)
fest geb.
Borromäus-Altersempfehlung: ab 9