Mein grünes Glück
Die Autorin macht sich in vielerlei Hinsicht Gedanken über das Wesen eines Gartens, unabhängig von seiner Größe und Art. Sie verbindet ihre Überlegungen mit Erfahrungen aus der Kindheit, mit dem Arbeiten im eigenen Garten und mit Lebensweisheiten,
die sich im gärtnerischen Tun widerspiegeln. Im Säen, Pflanzen, Wachsen, Blühen, Ernten und Vergehen sieht sie zudem vielfältige Parallelen zum menschlichen Leben. Auch wenn sich alles um den Garten dreht, ist dieses Buch dennoch kein Gartenratgeber im eigentlichen Sinn. Es geht eher um Grunderfahrungen wie Geduld, Fleiß, Hoffnung und Vertrauen ins Wachsen und Gedeihen, das wie im menschlichen Leben nicht immer von Erfolg gekrönt ist. Marlene Fritsch beschreibt, dass auch das Nichtstun seine Qualität haben kann und man die Geschenke der Natur dankbar annehmen und genießen soll. Misserfolge im Garten bieten die Chance zum Lernen und Unkräuter sind für sie nicht zu unterschätzende Pflanzen. Wie im Leben lässt sich auch im Garten nichts erzwingen, alles hat und braucht seine Zeit. - Ein Buch, das nachdenklich macht und das darüber hinaus auch noch einiges an nicht nur praktischem Gartenwissen vermittelt. Es bietet zudem ein paar Rezepte an und unterstreicht durch die geschmackvollen und passend gesetzten Schwarzweiß-Fotos seinen durchaus meditativen Charakter. Empfehlenswert.
Josef Schnurrer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Mein grünes Glück
Marlene Fritsch
Vier-Türme-Verl. (2019)
119 S. : zahlr. Ill.
fest geb.