Der Zwillingscode
Vincent hat einen C-Punktestand, was ihn damit in eine niedrige Stufe der Gesellschaft verdammt, weit entfernt davon, in einem guten Stadtteil zu wohnen oder die Chance auf ein Studium zu haben. Um trotzdem Geld zu verdienen und sich und seinen Vater, einen gescheiterten Künstler, über Wasser zu halten, repariert er die mechanischen Tiere der Firma Copypet. Sein neuster Kunde ist eine alte Dame, die ihre Katze repariert haben möchte. Ein Modell wie ihres hat Vincent allerdings noch nie gesehen. Es stammt aus der neuesten Generation und hat echte Krallen, was bei den künstlichen Tieren eigentlich nicht vorkommt. Sie ist ein illegales Modell und Vincent soll ihr die Krallen entfernen. Für Vincent ist es zunächst einfach ein normaler Auftrag, aber als er die Katze zurückbringt, fragt ihn die alte Dame über seine Vergangenheit aus. Vincent kann ihre Fragen nicht beantworten und beschließt, die Antworten zu suchen, wobei er Hilfe von einem Freund bekommt, der bei einem Forschungsprojekt arbeitet, bei dem Gehirnaktivitäten in Bildern dargestellt werden. Sie führen die Messung bei Vincent durch und finden einige Erinnerungen, aber was sie da sehen, können sie nicht glauben: Es sind Erinnerungen an Vincents verstorbene Mutter und die bringen sie geradewegs ins Visier der Simulation, der KI, die alle vernetzten Geräte steuert und alles unter ihre Kontrolle bringen will … Die Geschichte erzählt von einem dystopischen Zukunftsszenario, welches interessant dargestellt wird. Vincent ist ein sympathischer Protagonist und bildet zusammen mit den anderen ein gutes Team. Durch das stetige Katz und Maus Spiel mit der Simulation, von der sie gejagt werden, entsteht viel Spannung, bis die Geschichte eher offen endet.
Julian Schirm
rezensiert für den Borromäusverein.
Der Zwillingscode
Margit Ruile
Loewe (2021)
314 Seiten
kt.