Crossing the lines - Uns gehört die Nacht

Die Freunde Leon, Lilu, Alexander und Chiara machen während des Lockdowns Nacht für Nacht die Straßen Kölns unsicher. Der täglichen Routine entrissen, sind sie gelangweilt und wollen die gesetzlichen Grenzen nicht länger akzeptieren. Spaß und Crossing the lines - Uns gehört die Nacht Abenteuer sind ihr Ziel, ohne dabei die Konsequenzen zu fürchten. Straßenrennen mit der Polizei und Katz-und-Maus-Spiele mit dem Ordnungsamt sind bald nicht mehr spannend und für den nächsten Kick sind Sachbeschädigung, Einbruch und Diebstahl auf der Tagesordnung. Als sich der Draufgänger Summer der Gruppe anschließt und Leon seine Freundin Lilu ausspannt, gipfeln die Mutproben in einem gewagten Autorennen. - Der Roman schildert, wie die Leben ganz normaler Jugendlicher durch die Ausnahmesituation des Lockdowns aus der Bahn geworfen werden. Die bekannten Regeln gelten nicht mehr und Möglichkeiten, sich zu beweisen, münden im Reiz des Verbotenen. Gut dargestellt hat der Autor den unwiderstehlichen Sog, den selbst kleine Gemeinschaften auf ihre Mitglieder haben, sodass auch zurückhaltende Menschen wie Leon sich um Kopf und Kragen bringen. Schade, dass am Ende die angestrebte Katharsis sehr knapp ausfällt und das Fehlverhalten der Gruppe nicht reflektiert wird. Hier hätte der Lerneffekt deutlicher ausfallen müssen. Trotzdem ein guter Roman, der zur Diskussion anregt.

Stefanie Simon

Stefanie Simon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Crossing the lines - Uns gehört die Nacht

Crossing the lines - Uns gehört die Nacht

Manfred Theisen
Loewe (2022)

236 Seiten
kt.

MedienNr.: 750903
ISBN 978-3-7432-1213-8
9783743212138
ca. 8,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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