Everything is okay

Als Debbie die Diagnose "Depression" erhält, empfindet sie Erleichterung. Monatelang hatte die junge Frau unter zunehmender, scheinbar grundloser Traurigkeit gelitten; dazu kommen Arbeitsüberlastungen, Schlafmangel, schließlich Panikattacken. Die Everything is okay Kombination aus Perfektionismus und schwindendem Selbstwertgefühl bringt Debbie an den Rand des Erträglichen. In der Psychotherapie wird ihr geholfen, die richtigen Fragen an sich und ihr Leben zu stellen, sich selbst zu achten und "Rettungsanker" in ihrem Alltag zu installieren. Anders als der Titel dieser Graphic Novel es vorgibt, ist im Leben der jungen Frau nicht alles "okay". Vielmehr hat sie sich ihren Leidensweg von der Seele geschrieben und gezeichnet, ein Weg, der auch während der Therapie steinig ist und von Rückschlägen und Hoffnungsschimmern geprägt wird. Erzählt wird konventionell: die vielen kleinen Panels fangen Szenen ein, in denen die junge Frau zwar äußerlich unbeschadet wirkt, innerlich aber von dunklen Wolken bedroht wird. Dies verläuft nicht ohne Redundanzen, woraus sich aber schließen lässt, dass der Prozess der Genesung Zeit und Geduld braucht. Angesichts der so hohen Zahl an psychisch Erkrankten ist das Thema "Depression" hochaktuell. Das Medium der Graphic Novel kann junge Betroffene ansprechen, sich ihrer Krankheit entgegenzustellen und sich Hilfe zu suchen. Diese Story macht Mut, den entscheidenden Impuls zu setzen.

Dominique Moldehn

Dominique Moldehn

rezensiert für den Borromäusverein.

Everything is okay

Everything is okay

Debbie Tung ; aus dem Englischen übersetzt von Katharina Hartwel
Loewe Graphix (2023)

187 Seiten : teilweise farbig
fest geb.

MedienNr.: 616135
ISBN 978-3-7432-1676-1
9783743216761
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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