Was ich Gott wünsche

Angesichts von Klimanotstand und Ukraine-Krieg hat Reinhard Körner (zuletzt "Gott, ihr drei", BP/mp 19/968) durchaus Zweifel, ob die Menschheit es noch schaffen wird, ihr selbst verursachtes Ende abzuwenden. Doch auch falls nicht, gewinnt er aus der Was ich Gott wünsche persönlichen, an Jesus geschulten Beziehung zu Gott, dem Schöpfer und Vater, Zuversicht für sinn- und hoffnungsvolles Tun. Was eine solche Beziehung ausmacht, verknüpft er mit sechs Wünschen für Gott, die mit dem Verhalten der Menschen zu tun haben und deren Erfüllung für die Menschen heilsam wäre. Nebenher fließt theologie- und religionsgeschichtliches Wissen ebenso ein wie Kirchenkritik. Glaube, Vernunft und Wissenschaft sind für den Karmeliten und geistlichen Begleiter, der die gesamte Menschheit als Volk Gottes begreift, keine Gegensätze, sondern gehören not-wendig zusammen. Er fordert eine weltoffene Kirche, die den Menschen vor allem die Beziehung des einzelnen zum Vatergott nahebringt. Manche pointiert formulierte These in den ersten beiden Kapiteln allerdings - etwa wer überhaupt ein Recht hat, zu Gott Position zu beziehen, oder welche Fragen in Bezug auf Leid berechtigt sind -, mag dazu führen, dass der eine oder die andere das Buch vorzeitig beiseitelegt. Das wäre schade, denn es ist als geistliche Lektüre durchaus bereichernd und daher für gut genutzte Re-Bestände empfehlenswert.

Monika Graf

Monika Graf

rezensiert für den Borromäusverein.

Was ich Gott wünsche

Was ich Gott wünsche

Reinhard Körner
benno (2022)

90 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 611721
ISBN 978-3-7462-6178-2
9783746261782
ca. 12,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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