Wenn die Hoffnung erwacht
Regensburg 1947. Auf einer Silvesterfeier lernt Nora den US-Officer William kennen. Sie verlieben sich ineinander. Als sie schwanger wird, macht er ihr einen Heiratsantrag, wird dann aber in die USA zurückbeordert. Nun muss Nora ihrem Vater die Schwangerschaft beichten, der sie bald zum finanziellen Vorteil der Familie zwangsverheiraten und somit zu einer ehrbaren Frau machen will. Doch Nora will das nicht und flieht mit ihrem neugeborenen Sohn nach München. Dort findet sie in einer Straßenecke die verwirrte, fiebernde Celia. Nora begleitet Celia nach Hause, zur Villa der Wagners. Diese suchen ihre Tochter seit Langem. In der allgemeinen anfänglichen Verwirrung wird Noras Sohn für Celias Kind gehalten und es gelingt Nora nicht, den Irrtum direkt aufzuklären. Als Celia kurz darauf stirbt, wird sie als Kindermädchen ihres eigenen Sohnes eingestellt, was ihrem Leben eine schicksalshafte Wende gibt. - Lilli Beck hat einen fesselnden, emotionalen Roman in flüssigem Schreibstil verfasst. Auf authentische Weise spiegelt sie Hunger und Not der Nachkriegsjahre wider sowie die Hoffnungen, die mit dem beginnenden Wirtschaftswunder verbunden waren. Ebenso zeichnet sie ein glaubwürdiges Bild des Lebens und der Stellung einer Frau in der damaligen Zeit, die von den antiquierten Ansichten der Männer bestimmt wurden. Eine packende Geschichte, die man nicht mehr aus der Hand legen mag.
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Wenn die Hoffnung erwacht
Lilli Beck
blanvalet (2021)
479 Seiten
fest geb.