Fireside mysteries

Kate Milfords Buch "Fireside Mysteries" lässt sich zwar ohne Vorkenntnis ihres Romans "Greenglass House" (BP/mp 17/205) lesen, aber die Kenntnis des Vorgängerbands bereichert das Lesevergnügen. Im Gasthaus "Zur blauen Ader" ist die Stimmung nicht unbedingt gut. Seit einer Woche regnet es, der Fluss ist über die Ufer getreten und die Anwesenden - 12 Gäste und drei Mitarbeiter - können das Gebäude nicht mehr verlassen. So vertreibt man sich die Zeit damit, reihum Geschichten zu erzählen. In einer Art skurrilem Kinder-Decamerone erzählen der Kapitän, die Zwillingsbrüder, das allein reisende Mädchen und die anderen ihre Geschichten von geheimnisvollen Begebenheiten und mysteriösen Phänomenen. Ein Rätsel reiht sich an das andere, aber mit jeder neuen Geschichte vervollständigt sich das Bild. Wird es den Menschen in der "blauen Ader" gelingen, nicht nur sich, sondern die ganze Stadt vor der Gefahr zu retten, die ihnen droht? - Milfords Universum von Seemännern, Piraten und anderen skurrilen Gestalten ist faszinierend geschrieben, allerdings ist ihr Figurenreigen zumindest am Anfang etwas verwirrend. Auch ist nicht jede Geschichte ein "Treffer" - manche sind etwas zu belehrend, einzelne sogar recht langatmig geraten. Wenn man dranbleibt, wird man am Ende aber mit einer gelungenen Auflösung der Haupterzählung belohnt. Ab 12 Jahren, aber fast eher noch darüber hinaus lesenswert!