Making van Gogh
Vincent van Gogh ist heute einer der bekanntesten Künstler überhaupt, seine Werke sind millionenfach reproduziert, die Originale sagenhaft teuer und Ausstellungen werden zu Publikumsmagneten, so wie im Frankfurter Städel. Hier wurde bis Mitte Februar 2020 eine Ausstellung gezeigt, die dieses Katalogbuch begleitet. In kaum einem anderen Land ist van Gogh schon kurz nach seinem Tod so "populär" gewesen wie in Deutschland. Hier trugen private Sammler wichtige Werkgruppen zusammen, einige der frühesten Ausstellungen fanden in Deutschland statt und auch die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem niederländischen Künstler nahm in Deutschland ihren Anfang. Aber: Hier entstand auch der bis heute tradierte Mythos vom einsamen, kranken und schwermütigen Maler, der - so weiß man inzwischen - gar nicht richtig ist. Die Begegnung mit Werken van Goghs war gerade für die deutschen Expressionisten eine Art "Erweckungserlebnis". - Das prächtig illustrierte Buch nähert sich dem Phänomen van Gogh aus verschiedenen Richtungen, u.a. wird auch die Haltung der nationalsozialistischen Kulturpolitik zum Malerstar untersucht. Schon ab mittleren Büchereien möglich; wer allerdings Biografisches zu van Gogh und seinem Werk sucht, ist z.B. mit Schneede (BP/mp 20/209) besser bedient.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Making van Gogh
herausgegeben von Alexander Eiling und [weiteren]
Hirmer (2019)
351 Seiten : farbig
fest geb.