Layers
Seit er wegen seines gewalttätigen Vaters von zu Hause weggelaufen ist, schlägt sich der 17-jährige Dorian auf der Straße durch. Trotz vieler Probleme klappt das ganz gut, bis er eines Tages blutüberströmt neben der Leiche eines Stadtstreichers aufwacht. Alle Anzeichen deuten auf ihn als Mörder hin. Da er sich an nichts erinnern kann und befürchtet, tatsächlich schuldig geworden zu sein, gerät Dorian in Panik. In diesem Zustand wird er von einem jungen Mann aufgegriffen, der ihn in die Villa des geheimnisvollen Raoul Bornheim mitnimmt. Bornheim, der offensichtlich für eine gerechtere Welt kämpft, bietet verzweifelten jungen Leuten wie Dorian Sicherheit und eine gute Ausbildung und verlangt als Gegenleistung lediglich den regelmäßigen Einsatz beim Verteilen von Flugblättern. Dorian richtet sich schnell in diesem neuen Leben ein und verliebt sich Hals über Kopf in Stella, die ebenfalls in der Villa lebt. Doch dann erhält er eine neue Aufgabe und muss feststellen, dass Bornheim sehr undurchsichtige Ziele verfolgt. - Die österreichische Autorin ist inzwischen eine Garantin für gut durchdachte und extrem spannende Jugendromane. Dies gilt in weiten Teilen auch für ihr neuestes Buch, das mit der bedrohlichen SF-Variante der zurzeit heftig diskutierten Datenbrillen einen sehr aktuellen Bezug hat. Trotz des interessanten Themas hat die Geschichte allerdings einige Längen, und auch in der Konstruktion des ziemlich unübersichtlichen Plots knirscht es. Die immer wieder geschickt gesteigerte Spannung fesselt den Leser allerdings trotzdem bis zum Schluss, der dann allerdings nicht ganz überzeugen kann. Dennoch für die vielen Fans der Autorin durchaus zu empfehlen.
Angelika Rockenbach
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Layers
U. Poznanski
Loewe (2015)
444 S.
kt.