Frau in Rot auf grauem Grund

Nach dem Tod seiner Frau gerät der erfolgreiche Maler Nicolás in eine schwere Schaffenskrise. Mit gemäßigtem Alkoholkonsum versucht er, seine Trauer zumindest zeitweise zu mildern. Da seine Tochter Ana zu der Zeit, zu der ihre gleichnamige Mutter Frau in Rot auf grauem Grund stirbt, wegen ihrer Untergrundarbeit im franquistischen Spanien inhaftiert war, erzählt Nicolás Ana nach deren Befreiung vom Leben und Wirken seiner Frau in der Zeit. Er beschreibt sie als einen liebevollen optimistischen Menschen, der nicht nur den Familienmitgliedern, sondern allen, denen sie begegnete, Mut zusprach und deren Charme auch Franquisten nicht widerstehen konnten. Erst nach dem Tod seiner Frau wird sich Nicolás bewusst, wie sehr sein Leben und sein Erfolg von der Liebe und dem Zuspruch seiner Frau geprägt waren. Er trauert nicht nur um seine Frau, sondern auch um sich selbst, da er durch ihren Verlust seiner Schaffenskraft beraubt wurde. - Der mit zahlreichen Preisen ausgezeichnete spanische Autor (1920 - 2010) hat diesen Roman in der Ich-Form aus der Sicht des Malers geschrieben. Da Delibes 1974 seine eigene Frau verloren hat, kann dieser Roman auch als Hommage an seine Frau gelesen werden, wobei der Titel und das Cover auch symbolisch verstanden werden können: Vor dem grauen Hintergrund der Franco-Diktatur lässt er das Porträt einer starken Frau im Kleid der Farbe der Liebe erscheinen. Wagenbach würdigt mit dieser Veröffentlichung den Autor zum 100. Geburtstag.

Frau in Rot auf grauem Grund

Frau in Rot auf grauem Grund

Miguel Delibes ; aus dem Spanischen von Michael Hofmann
Verlag Klaus Wagenbach (2020)

Salto
139 Seiten : Illustration
fest geb.

MedienNr.: 966457
ISBN 978-3-8031-1355-9
9783803113559
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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