Schritt für Schritt zum Glück
Zoe und Camille verbindet eine lange, immer wieder unterbrochene Freundschaft, die durch ein einschneidendes Ereignis verstärkt wurde. Nun ist Camille an MS erkrankt und will den Assisi-Weg nach Rom wandern. Ihr Ex-Mann Claude begleitet sie, auch Zoe sagt sofort zu. Zwei Freunde, die sie auf dem Pilgerweg nach Santiago kennengelernt haben, kommen auch mit, der junge Bernhard und Martin, der seine 20-jährige Tochter mitbringt. Alle sechs Protagonisten haben Beziehungs- und Zukunftsprobleme. Sechs unterschiedliche Menschen wandern bei gutem und schlechtem Wetter, guter und schlechter Laune, streiten, helfen einander und haben Zeit zum Nachdenken über ihr Leben. Der Pilgerweg verändert sie alle. Sehr unterhaltsam wird der Weg durch Frankreich mit gutem Essen und Unterkünften geschildert, ebenso wie die Strapazen durch den Apennin mit viel Regen und primitiven Hostels. Die Toskana mit malerischen Unterkünften und lukullischen Genüssen tröstet über manche Unannehmlichkeit hinweg. Wie bei allen Pilgergeschichten geht es darum, das „eigene Ich wiederzufinden“ und zu erkennen, „was wirklich im Leben zählt“. Leichte Unterhaltung mit melodramatischem Schluss.
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.
Schritt für Schritt zum Glück
Graeme Simsion & Anne Buist ; aus dem australischen Englisch von Annette Hahn
Krüger (2022)
427 Seiten : Karten
fest geb.