Die Verschwundenen von Helsinki

"An dieser Frau fesselte mich etwas schon von Weitem. Vielleicht war es ihre Art zu gehen: unvorhersehbar, unschlüssig, als müsste sie mit jedem Schritt neu entscheiden, wohin sie wollte." Mit diesem Satz beginnt der Ich-Erzähler, ein Psychiater, Die Verschwundenen von Helsinki seine Geschichte einer Suche. Mit der Frau, einer Französin, die er während eines regnerischen Spaziergangs in Helsinki kennenlernt, begibt er sich auf die Suche nach ihrem Ex-Mann Paul Roux, letzten Endes aber auch nach sich selbst. Er sieht kein Ziel in seinem Leben; er glaubt, "dass die Dinge einfach passieren und wir nicht allzu viel Einfluss nehmen können". Paul Roux hatte sich für die finnische Schriftstellerin Raija Siekkinen interessiert, und so folgt der Ich-Erzähler den Spuren von Paul und Raija. Er fühlt sich wie ein "Lebensdieb", als er in das Leben von anderen Menschen eindringt. Während der Suche erinnert er sich an Ereignisse in seinem Leben, an seine erste Liebe Lotta und an Reisen. Er will auch ein Buch schreiben, und zwar, um "sich selbst fortzuschreiben". Ein poetischer, leiser Roman des finnischen Autors, dessen Stimmung sehr nordisch, melancholisch ist. Literarisch anspruchsvollen Lesern empfohlen. (Übers.: Sandra Doyen)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Verschwundenen von Helsinki

Die Verschwundenen von Helsinki

Joel Haahtela
Berlin-Verl. (2013)

125 S.
fest geb.

MedienNr.: 376794
ISBN 978-3-8270-1139-8
9783827011398
ca. 15,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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