Kein guter Mann
Walter lebt nach einem Jahrzehnte zurückliegenden Zerwürfnis noch immer weitgehend entfremdet von seiner Familie. Seine Vorgesetzten möchten den oft missmutigen, verbitterten Postboten angesichts diverser Streitereien mit Kunden am liebsten in den
Vorruhestand schicken. Da Walter jedoch in erprobter Manier mit dem Betriebsrat droht, wird er lediglich in die Weihnachtsfiliale im nahegelegenen Engelskirchen versetzt, wo er Wunschzettel von Kindern beantworten soll. Während die überwiegend materiellen Wünsche der Absender seine generelle Frustration eher steigern, berührt ihn unvermittelt der Brief des zehnjährigen Ben, der Gott um Hilfe in einer schwierigen Lebenslage bittet. Walter antwortet kurzerhand, und so entspannt sich ein Dialog zwischen "Gott" und Ben, der Walters verhärtete Schale seit langem wieder aufbrechen lässt. Den Konflikten mit seiner eigenen Familie muss er sich an Weihnachten dennoch unweigerlich stellen ... - Trotz Walters und Bens tragischer Geschichten sind viele Passagen humorvoll und verleihen dem Roman eine angenehme Leichtigkeit. Sehr gerne zu empfehlen!
Marlene Knörr
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Kein guter Mann
Andreas Izquierdo
DuMont (2023)
395 Seiten
fest geb.