Das Leben im Großen und Ganzen

Frieda ist Mitte 50 und nach einigen gescheiterten Beziehungen schon längere Zeit alleinstehend. Ihr Leben verläuft ruhig, sie liebt ihre Arbeit als Grafikerin und mit den Menschen, die ihr seit Jahren nahestehen, versteht sie sich blendend. Vor Das Leben im Großen und Ganzen allem mit Yvonne, ihrer besten Freundin, geht sie durch Dick und Dünn, bis die geschiedene Yvonne sich entschließt, dass sie das Alleinsein satt hat und sich bei einer Datingplattform im Internet anmeldet. Damit nicht genug, erstellt sie gleich auch einen Account für Frieda, die der Sache sehr skeptisch gegenübersteht. Damit soll sie recht behalten, denn die plötzlich im Raum stehende Frage bei jeder Alltagsbegegnung mit einem Mann, nämlich ob er der Richtige ist, führt zu ungewollten Enttäuschungen und Konflikten mit den Menschen, die ihr wichtig sind. Frieda fällt in eine tiefe Depression und zieht sich in ihre vier Wände zurück. Allein eine fremde Katze, die während des gesamten Romans vom Balkon aus die Wohnung beobachtet, macht sich ihre Gedanken aus Katzensicht über die Bewohnerin und rettet sogar ihr Leben. Lange bleibt es spannend, ob und wenn ja, dann mit wem beide Freundinnen ihr künftiges Leben teilen werden. Auf die Katze, das sei verraten, wartet jedenfalls ein Happy End. Der lockere Roman mit seiner sympathischen Protagonistin liest sich flüssig und ist für jede Bücherei geeignet. Die Katze, die denkt, reflektiert und interpretiert, hat nur ab und zu einen Auftritt im Roman, der durch Kursivdruck kenntlich gemacht und auf kluge Weise sehr gelungen ist.

Gabriele Berberich

Gabriele Berberich

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Leben im Großen und Ganzen

Das Leben im Großen und Ganzen

Tessa Korber
DuMont (2023)

300, XVII Seiten
fest geb.

MedienNr.: 616500
ISBN 978-3-8321-8211-3
9783832182113
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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