Westermann & Fräulein Gabriele
Richard Westermann ist IT-Vorstand in einem großen Unternehmen: Hochkomplexe Sicherheitssysteme sind sein Alltagsgeschäft, in Zeiten von NSA und Cloud Computing eine ganz besonders wichtige Aufgabe. Bei der Beerdigung eines Schriftstellers wird er auf dessen altmodische Reiseschreibmaschine aufmerksam, ja er verliebt sich in das Gerät. Da diese bereits einem Archiv versprochen ist, schafft er sich eine andere Maschine an. Allmählich bestimmt diese mechanische Schreibmaschine ("Fräulein Gabriele") sein Leben, privat wie beruflich. Westermanns Idee: Was ist schließlich sicherer als ein vollkommen analoges Leben, ohne Online-Zugriff und Schnittstellen? Seine Kollegen scheinen noch nicht reif für diese Innovation zu sein und schenken ihr wenig Beachtung. Gleichzeitig geht Westermanns achtzigjährige Mutter Yolanda online und bombardiert ihn nun mit Fragen und E-Mails. - Eine humorvolle, manchmal zum Nachdenken anregende, Reise in "analoge" Welten und somit auch ein Stück Kritik an unserer Medien- und Onlinewelt. Die hervorragende Lesung von Jürgen Uter kann uneingeschränkt empfohlen werden.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Westermann & Fräulein Gabriele
Katharina Münk. Gesprochen von Jürgen Uter
Goya Lit (2015)
4 CD (ca. 325 Min.)
CD