Lord Jim

Die Hauptfigur von Joseph Conrads Roman (1899/1900 erstmals erschienen) macht schnell Karriere: Jim wird Erster Offizier auf der „Patna“. An Bord sind unzählige Pilger auf ihrem Weg nach Mekka. Unterwegs kommt es zum Unglück, das Schiff schlägt Leck und droht, im Ozean zu versinken. Die Besatzung glaubt an den Untergang und sicheren Tod, sie rettet nur die eigene Haut. Doch die Passagiere werden von einem anderen Schiff aufgenommen, die Mannschaft der „Patna“ muss sich rechtfertigen. Allein Jim stellt sich seiner Verantwortung und verliert all seine nautischen Patente. Fortan schlägt er sich als Kaufmann in verschiedenen Häfen Asiens durch. Doch immer, wenn ihn seine Geschichte einholt, zieht er weiter, er läuft vor seiner Vergangenheit davon. Auf Empfehlung eines Freundes reist er nach Patusan, ein abgelegenes Reich irgendwo in Asien, in das sich nur selten Fremde verirren. Jim gewinnt das Vertrauen des Herrschers und der Bevölkerung, er führt den Ehrentitel „Lord“. Doch auch diese Idylle ist in Gefahr. Die Coproduktion von Hessischem Rundfunk und Hörverlag inszeniert Conrads Vorlage mit einer opulenten Besetzung (hier ist vor allem Felix von Manteuffel als Erzähler zu nennen) und orchestralen Kompositionen. Auch mehr als einhundert Jahre nach der Veröffentlichung hat „Lord Jim“ nichts verloren, ein Abenteurer auf den Meeren und in den unbekannten Landstrichen Asiens. Sehr zu empfehlen.