Frauen in der DDR
Häufig wird gesagt, dass die Frauen in der DDR selbstständiger und freier waren als in der Bundesrepublik. Während in den 50er Jahren im Westen die Frauen weitgehend zu Heim und Herd zurückgekehrt waren, sollten im Osten die Frauen von Staats wegen Vollzeit arbeiten. Aber sie mussten zusätzlich noch die Hausarbeit leisten, die Kinder erziehen - eine Doppelbelastung. Die Autorin, seit 2001 Geschäftsführerin der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, arbeitet akribisch heraus, wie der Arbeitsalltag der Frauen in der DDR aussah, wie die Partnerschaft und Familienplanung zu sein hatten und wie die Frau dem Ehemann und dem Staat gerecht werden sollten. Ein Kapitel widmet sie Frauen in Literatur, Film und Sport, aber auch Repression, politische Verfolgung und Opposition werden beschrieben. Abschließend richtet sich der Blick auf die ostdeutsche Frau nach 1989. Ein hochinteressantes, detailliertes und gut recherchiertes Buch. - Empfohlen für alle Bestände.
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Frauen in der DDR
Anna Kaminsky
Links (2016)
317 S. : Ill.
fest geb.