Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
In einem Militär-Internat der österreichisch-ungarischen kuk-Monarchie zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts: Zusammen ertappen die Kadetten Törleß, Reiting und Beineberg ihren Mitschüler Basini beim Diebstahl. - Reiting und Beineberg nutzen die Situation aus und demütigen Basini bei jeder denkbaren Gelegenheit. Bald schon zeigt sich deren "grausames Gesicht", als sie ihren Mitschüler sadistisch quälen und missbrauchen. Der "Zögling Törleß" schaut zunächst nur (angewidert) zu, macht sich aber so zum Mitwisser und schließlich zum Mittäter. - Es ist erschreckend, wie schnell die jungen Männer die Gelegenheit zum Machtbeweis und -missbrauch nutzen und jegliche moralische Grundsätze vergessen werden. - Musils Erstling erschien bereits 1906 und zählt heute zu den Klassikern der modernen deutschen Literatur. SWR und ORF haben aus der Romanvorlage ein knapp dreistündiges und brillant besetztes Hörspiel gemacht, das überall empfohlen werden kann und sicher viele (literatur-affine) Hörerinnen und Hörer finden wird.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
Robert Musil. [Erzähler: Michael Rotschopf. Hörspielbearb.: Manfred Hess. Regie: Iris Drögekamp]
Der Audio Verl. (2014)
2 CD (ca. 167 Min.)
CD