Die Rote Hand

Der ehemalige Weltkriegssoldat und Fremdenlegionär Arnolt Streich hat sich in Frankfurt am Main als Wächter eines Garagengeländes sein Leben so recht und schlecht eingerichtet. Doch da gibt es fatalerweise noch die Galopprennbahn in Niederrad. Hier Die Rote Hand zockt er regelmäßig und unmäßig. Seine Schulden bei einem Kredithai vermag er nicht zu begleichen und wird von dessen Geldeintreibern zusammengeschlagen. Als Agenten des französischen Geheimdienstes (die "Rote Hand"), die seine teils unrühmliche Vergangenheit bei den Kämpfen in Indochina und Algerien kennen, gegen viel Geld von ihm Informationen über einen Waffenhändler verlangen, mag er sich zwar nicht vor den Karren spannen lassen, doch das Geld braucht er unbedingt. Aber es kommt zu Streit, weil er ein Mädchen schützen will, das einen Agenten bei einem Mord gesehen hat. Er erschießt einen der Franzosen, und nun suchen ihn sowohl die Agenten als auch die deutsche Polizei. - Der Autor hat offensichtlich gut recherchiert über die Aktionen der "main rouge" in den Jahren 1956 bis 1960 in Frankreich. Der Zeitgeist der Adenauer-Jahre in Deutschland wird thematisiert. Und wer Frankfurt kennt, stellt fest, dass die Örtlichkeiten absolut stimmig sind. Es gibt ein mehrseitiges Nachwort mit hilfreichen Erläuterungen. Es ist ein spannendes Buch, wegen der häufigen unvermittelten Zeitsprünge allerdings nicht immer leicht lesbar. Der ob des Themas eher ungewöhnliche Roman sollte aber gut einsetzbar sein.

Erwin Wieser

Erwin Wieser

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die Rote Hand

Die Rote Hand

Jürgen Heimbach
weissbooks.w (2019)

330 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 920053
ISBN 978-3-86337-177-7
9783863371777
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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