Die Himmelskugel

Im Jahr 1677 hielt sich der britische Astronom und Naturphilosoph Edmond Halley zu Forschungszwecken auf der Insel St. Helena im Südatlantik auf. Nach seiner Abreise führt sein junger Assistent Angus von der Totholzebene die Beobachtungen des Himmels Die Himmelskugel gewissenhaft weiter. Auch der Pastor der Insel ist auf den intelligenten Halbwaisen Angus aufmerksam geworden. Der Geistliche bringt dem Jungen das Lesen bei, führt ihn in die Welt der Bibel ein und wird sowohl sein Zieh- als auch sein Stiefvater. Zunehmend wächst die Unterdrückung der Inselbewohner durch den Gouverneur der Ostindischen Kompanie. In seiner Not hofft der Pastor, Herrn Halley - inzwischen geachtetes Mitglied der Royal Society - als ihren Fürsprecher zu gewinnen. Der 12-jährige Angus soll den Brief des Pastors als blinder Passagier auf einem Ostindienschiff nach London bringen. Angus indes hofft, Herrn Halleys Lehrjunge zu werden. - Durch die scharfen Augen des kleinen hingebungsvollen, mutigen Protagonisten Angus wird man in eine aufregende Aufbruchszeit zwischen christlichem Weltbild und aufkeimender Aufklärung entführt. Darüber hinaus enthält das Werk eine in sich geschlossene, sehr spannende Erzählung der riskanten Seereise, die zudem das Bild einer menschenverachtenden Ostindischen Kompanie zeichnet. Auch das Porträt des Freidenkers Halley und die Schilderung des damaligen London überzeugen. Olli Jalonen erhielt für diesen Roman den renommierten Finlandia-Preis. Für (wissenschafts-) historisch Interessierte wärmstens empfohlen.

Maria Holgersson

Maria Holgersson

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Himmelskugel

Die Himmelskugel

Olli Jalonen ; aus dem Finnischen von Stefan Moster
mare (2021)

543 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 604235
ISBN 978-3-86648-609-6
9783866486096
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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