Fantastische Künstlerinnen
Der Erste Weltkrieg bedeutet nicht nur einen großen Einschnitt in der Weltgeschichte (Neuordnung, Kolonialismus, Ende bisheriger Herrschaft, etc.). Über die Gesellschaft wird auch die aktuelle Kunst massiv beeinflusst. Paris kann sich als eins der Zentren der aktuellen Produktion behaupten und von hier tritt der Surrealismus seinen Siegeszug in die Welt an. Nicht auf ein Medium beschränkt, stehen beim Surrealismus das Unbewusste, das Fantastische und „traumhafte“ Motive und Ideen im Fokus. Und erstmals waren Frauen wichtige Vertreterinnen und Motoren einer Kunstrichtung. - Dieses kleine Bändchen stellt elf Künstlerinnen vor - manche von ihnen sind inzwischen beinahe vergessen, andere noch heute präsent oder werden gerade wiederentdeckt, u.a. Claude Cahun, Leonor Fini, Meret Oppenheim und Frida Kahlo. Sie waren viel mehr als „Frauen an der Seite von“ und haben ein eigenständiges Werk hinterlassen, das nicht allein die Frau als Motiv behandelt. Die oft nur wenige Seiten langen Texte machen neugierig und erlauben, zu Unrecht nicht ganz so bekannte Namen und Personen wiederzuentdecken. Man hätte sich mehr Abbildungen wünschen können, die wenigen Schwarz-Weiß-Bilder geben bestenfalls eine Ahnung. Der Buchtitel mag doppeldeutig angelegt sein, kann aber auch etwas irritieren. - Eine schöne Ergänzung für große Bestände.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Fantastische Künstlerinnen
Gabriele Katz
ebersbach & simon (2022)
blue notes
141 Seiten
fest geb.