Was kommt nach dem Tod?
In zwei kurzen Einführungskapiteln geht der zur Zeit wohl bekannteste Autor spiritueller Literatur in Deutschland zunächst darauf ein, was Psychologie und Philosophie über den Tod und eine mögliche Unsterblichkeit der Seele sagen. Die beiden Hauptkapitel stellen dann die biblischen Bilder von Tod und ewigem Leben sowie die Aussagen der Theologie dazu dar. Dabei erweisen sich die von der Bibel herangezogenen Vergleiche als ungemein trostreiche Darstellungen der christlichen Hoffnung auf unsere Auferweckung vom Tod durch den uns liebenden Gott, die sich in bloßen Worten nicht ausreichend ausdrücken ließe: Jesus, der uns im Haus des Vaters eine Wohnung bereitet hat, oder etwa das königliche Hochzeitsmahl als Ausdruck immerwährender Festesfreude. Dabei geht es dem Autor vor allem auch darum zu erklären, wie die ebenfalls biblischen Vorstellungen von Gericht und Hölle dennoch vereinbar sein können mit der Hoffnung auf einen verzeihenden, barmherzigen Gott. Im Wesentlichen gehe es für den Christen nämlich gerade darum, aus dieser Spannung heraus zwischen erhoffter Erlösung und der bleibenden Möglichkeit des Scheiterns, des "Sich-endgültig-Verschließens gegenüber Gott", das Leben in seinem ganzen Ernst zu erfassen und zu gestalten, sich dann aber angesichts des herannahenden Todes nicht verzweifelt am Leben festzuklammern, sondern im Sterben voll Vertrauen sich in Gottes Liebe zu ergeben. - Anselm Grün schreibt wie immer sehr anschaulich und lebensnah, er möchte mit diesem Buch die christliche Glaubenslehre über Tod und Auferstehung für einen großen Leserkreis darlegen und verständlich machen. Und das ist ihm ganz hervorragend gelungen. (Religiöses Buch des Monats November 2008)
Thomas Steinherr
rezensiert für den Borromäusverein.
Was kommt nach dem Tod?
Anselm Grün
Vier-Türme-Verl. (2009)
152 S.
fest geb.
Auszeichnung: Religiöses Buch des Monats