Wir waren eine gute Erfindung

Salomon trauert um seine Frau Sarah, die vor zwei Monaten gestorben ist. Sein erster Sederabend ohne sie steht bevor. Beim jüdischen Pessachfest wird an zwei Abenden in einer häuslichen Liturgie des Auszugs aus Ägypten gedacht. Salomon erinnert Wir waren eine gute Erfindung sich an frühere Sederabende, an seinen ersten in Sarahs bildungsbürgerlicher Familie, an den zweiten bei seiner Tante und den ungezogenen Cousins, mit welchen er aufgewachsen ist. Salomon hatte als Einziger seiner Familie den Holocaust in Auschwitz überlebt. Seine Erinnerungen daran übertüncht er (zum Leidwesen aller) mit KZ-Witzen. - Am Morgen des Sederabends, noch im Halbschlaf, meint er Sarah zu sehen. Bei einem lauten Geräusch schreckt er auf und glaubt kurz, die Nazis stünden vor der Tür. Dann wird ihm bewusst, gleich wird seine Tochter kommen, um mit den Vorbereitungen des Festes zu beginnen. Seine Gedanken schweifen zu den weiteren Familienmitgliedern, Schwiegersöhnen und Enkeln und ihren Eigenheiten. - Eine ausschweifende und nachdenkliche schwarze Komödie über eine jüdisch-elsässische Familie, empfindsam erzählt, sehr gerne empfohlen. (Übers.: Nicola Denis)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Wir waren eine gute Erfindung

Wir waren eine gute Erfindung

Joachim Schnerf
Kunstmann (2019)

141 S.
fest geb.

MedienNr.: 927214
ISBN 978-3-95614-315-1
9783956143151
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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