Wie Frau Krause die DDR erfand

Schauspielerin Isabell Krause hält sich mit Werbefilmen über Wasser. Als sie für einen Dreh für Naturjoghurt nach Berlin kommt, setzt sie einer Eingebung folgend ihren Ost-Dialekt ein - und bekommt ein Angebot: Sie soll für die Serie "Wild-Ost" Wie Frau Krause die DDR erfand Protagonisten aus dem Osten finden, die das ganz normale Alltagsleben von damals schildern. Isabella fährt nach Minkewitz, wo ihre Großeltern gelebt hatten. Die Kreller Melitta von der Bahnhofskneipe ist sofort bereit mitzumachen und will auch noch ein paar Verwandte beisteuern. Doch für die Filmemacher repräsentieren sie nicht die DDR, die sie in ihrem Film abbilden wollen, sie brauchen Menschen mit Problemen. Isabella findet einen ehemaligen Häftling, der gefährliche Arbeit in einem Wälzlagerwerk leisten musste, und eine Frau, die als Traktoristin arbeitete. Doch die Protagonisten sind zu alt und nicht ansehnlich genug. Da beschließt Isabella, mit Statisten zu arbeiten. - Autorin Kathrin Aehnlich legt mit ihrem humorvollen Blick den Finger in die Wunde der noch immer bestehenden Missverständnisse zwischen Ost und West. Denn nicht nur "der Westen" will immer wieder sein verzerrtes Bild vom anderen Teil des Landes bestätigt sehen. - Auch und gerade heute ein heiterer und nützlicher Beitrag zur Verständigung.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Wie Frau Krause die DDR erfand

Wie Frau Krause die DDR erfand

Kathrin Aehnlich
Verlag Antje Kunstmann (2019)

174 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 598638
ISBN 978-3-95614-316-8
9783956143168
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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