Bei euch ist es immer so unheimlich still

Im Jahr 1989 lässt Silvia ihr ungebundenes Berliner Leben in der Hausbesetzerszene hinter sich, um gemeinsam mit ihrer neugeborenen Tochter Hannah Geborgenheit bei ihrer Mutter Evelyn im schwäbischen Ildingen zu finden. Sie tut dies, obwohl die Beziehung zwischen den beiden Frauen schon immer schwierig war. Nach dem Krieg war Evelyn gemeinsam mit ihrer Freundin Betti in deren schwäbische Heimat gekommen und von Bettis Familie aufgenommen worden. Mit Bettis vom Krieg traumatisiertem Bruder Karl freundete sie sich schnell an und beide heirateten. Nach Abschluss des Medizinstudiums schaffte sie es, sich in dieser männerdominierten Welt eine Stellung zu verschaffen. Mit der Geburt ihrer Tochter sah sie sich gezwungen, diese aufzugeben und haderte fortan mit ihrem Schicksal. Für die Hörer:innen entsteht auf zwei Zeitebenen das Bild zweier Frauen auf der Suche nach Liebe und Anerkennung, einer schwierigen Mutter-Tochter Beziehung mit der Hoffnung auf ein spätes Zueinanderfinden und gleichzeitig auch zweier Milieustudien der deutschen Nachkriegs- und der Wiedervereinigungszeit. Das Buch wird professionell und mit feinem Gespür für die Geschichte von Elisabeth Günther interpretiert. Überall gerne empfohlen.