Die verstummte Frau

Die Gerichtsmedizinerin Sarah Linton und ihr Kollege Will Trent, der zugleich auch ihr Lebenspartner ist, werden zu einem abscheulichen Mord in einem Gefängnis gerufen. Ein Insasse bietet seine Hilfe zur Aufklärung an, aber nur unter der Bedingung, dass ein acht Jahre zurückliegender Fall wieder aufgerollt wird. Dabei ging es um Verstümmelung und mehrfache Vergewaltigung einer Studentin. Er wirft den damaligen Ermittlern vor, ihn zu Unrecht verhaftet zu haben, um Missstände und Fehler der eigenen Behörde zu vertuschen. Sarah ist entsetzt, denn einer von diesen Ermittlern war ihr damaliger Partner Jeffrey Tolliver, der den Leser/-innen aus den vorangegangenen Bänden wohl bekannt ist. Als dann tatsächlich ein neuer unfassbar grauenhafter Mord geschieht, der eindeutig die Handschrift des damaligen Täters trägt, muss sie sich der bzw. vor allem ihrer Vergangenheit stellen. Sarah und Will, die auch noch mit ihrer eigenen Beziehung ringen, finden bald heraus, dass der wahre Täter all die Jahre hindurch weiter gemordet hat. - Soweit ganz grob zum Inhalt dieses seitenstarken Buches. Karin Slaughter führt die Geschichte von Sarah Linton weiter (zul. "Die letzte Witwe", BP/mp 20/104), nur eben mit einem neuen (Lebens-) Partner. Sie versucht, neben der Krimi-Handlung auch eine Liebesgeschichte zu präsentieren, die m. E. jedoch ziemlich flach und klischeehaft wirkt. Freilich gibt es spannende Momente, die aber ganz nach "Schema-F" entwickelt werden. Das Gleiche gilt für die Schilderung von entsetzlichen Grausamkeiten, die an den Opfern verübt werden bzw. wurden. Wer Jo Nesbø und Sebastian Fitzek mag, der wird diesen Thriller gern lesen. Für alle Karin Slaughter Fans ist er sicher ein "Must-Have".