Alles, was wir sind
Boris Pasternak ist ein geachteter Schriftsteller in der Sowjetunion. - Doch sein neues Werk "Doktor Schiwago" passt den Mächtigen im Kreml überhaupt nicht: die Hauptfigur ist nicht nur nicht auf der Spur des Sozialismus, sondern meldet sogar ernste Zweifel an. Noch regiert Stalin und lässt keine Abweichler zu. Um den Schriftsteller einzuschüchtern, wird Pasternaks Geliebte Olga verhaftet. Doch der lässt sich nicht beugen. Das Manuskript des Romans wird einem italienischen Verlag übergeben und im "Westen" veröffentlicht. - Auch der amerikanische CIA erkennt die Sprengkraft von Pasternaks Roman und lässt russische Ausgaben drucken, um diese während der Weltausstellung 1958 in Brüssel zu verteilen. Als Pasternak für den Nobelpreis auserkoren wird, ist das für Moskau wie ein Schlag ins Kontor. - Parallel wird die Geschichte von Irina erzählt, die für den CIA in Washington die Verbreitung des Romans in Osteuropa vorantreiben soll. Neben dem zeithistorischen Hintergrund stehen Partnerschaften im Vordergrund - für Boris geht Olga ins Gefängnis, als er stirbt, straft sie seine Witwe mit Verachtung. Irina verliebt sich in Sally, ihre Ausbilderin: eine Liebe über die Systeme hinweg. - Vera Teltz gibt den beiden Protagonistinnen die passende Stimme und sorgt für mehr als neun Stunden anspruchsvolle Unterhaltung.
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Alles, was wir sind
Lara Prescott ; gelesen von Vera Teltz ; übersetzt aus dem Amerikanischen von Ulrike Seeberger
aufbau audio (2019)
2 mp3-CDs (circa 570 min)
mp3-CD