Eine wundersame Rettung

Im litauischen Wilna gibt es eine große jüdische Gemeinde - man nennt die Stadt das „Jerusalem des Ostens“. Dort lebt die dreijährige Tamar mit ihren Eltern Jetta und Jascha. Als im Juni 1941 deutsche Truppen die Stadt besetzen, beginnt beinahe sofort die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung. Tamar kommt als „Getaufte“ bei Verwandten auf dem Land unter, während die Eltern sich verstecken. Doch dann kommt heraus, dass Tamar Jüdin ist. Die Deutschen errichten ein Ghetto und beginnen mit Deportationen in die Konzentrationslager. Mutter und Tochter trennen sich vom Vater, der in ein Lager kommt. Jetta und Tamar gelingt die Flucht und sie schaffen es immer wieder, sich - mit falschen Identitäten - zu verstecken und den Deutschen und den Partisanen zu entkommen. Als sie nach Wilna zurückkehren, müssen sie erfahren, dass Vater Jascha und viele andere Familienmitglieder Krieg und Verfolgung nicht überlebt haben. In Palästina, im „Judenstaat“, suchen sie Zuflucht. Jahrzehntelang spricht Tamar mit Kindern und Jugendlichen in Deutschland und berichtet von ihrem ganz besonderen Schicksal. Iris Berben und die junge Sofia Bertolo leihen Jetta und Tamar ihre Stimmen. Verfolgung und Shoah sind noch heute unbegreiflich und nicht in Worte zu fassen, die letzten Zeitzeugen sind alt, bald wird es keine Überlebenden mehr geben, die berichten können. Roswitha Dasch gelingt es, diese grausame Lebensgeschichte für Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen passend und angemessen zu erzählen. Jiddische Musik gibt dem Hörbuch einen großartigen Rahmen. Das Booklet zeichnet Tamars Leben nach, zeigt Fotos von Wilna und stellt die am Hörbuch Beteiligten vor. Unbedingt anschaffen - grandios!