Toskanische Sünden
Eigentlich könnte es kaum idyllischer sein: In den Hügeln der Toskana liegt das Dorf Montegiardino, hier scheint die Welt noch in Ordnung, hier findet man das „dolce vita“ von italienischer Lebensart vor malerischer Kulisse. Doch alle zehn Jahre ist es anders: Der „Vollmond der Streitigkeiten“ ist ein Naturschauspiel besonderer Art. Es muss einiges zusammenkommen, damit er sich überhaupt zeigt. Ob nun Aberglaube oder nicht, diesmal sind die Konsequenzen mehr als deutlich: Ein junger Fischhändler kann seinen Wagen nicht mehr bremsen, rast die Hügel hinab und kommt dabei fast zu Tode. Dann wird ein Handwerker erschlagen aus dem Fluss gezogen. Es gibt viel zu tun für Commissario Luca, der nicht nur der Dorfpolizist von Montegiardino, sondern auch alleinerziehender Vater und begehrter Junggeselle ist. Erst auf den zweiten Blick wird deutlich, dass nicht alles im Ort im Lot ist und die Vergangenheit nicht ruht. Der zweite Fall für Commissario Luca (zuvor „Flüssiges Gold“ – BP/mp 22/854) ist gleichermaßen kurzweilig wie unterhaltend. Ein Wohlfühlkrimi, denn italienisches Lebensgefühl ist mindestens so wichtig wie die eigentliche Krimihandlung, die eben auch von den Menschen, ihren Sorgen und Schrullen erzählt. Schauspieler Frank Stöckle hört man gern zu und nach gut sechs Stunden hat man Luca und die Menschen von Montegiardino längst liebgewonnen. Lohnend für Büchereien jeder Größe!
Felix Stenert
rezensiert für den Borromäusverein.
Toskanische Sünden
Paolo Riva ; gelesen von Frank Stöckle
steinbach sprechende bücher (2023)
Bella-Italia-Krimi
1 mp3-CD (circa 371 min)
mp3-CD