Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

Eine seltsame fantastische Geschichte, die der bekannte, vielfach ausgezeichnete Schweizer Autor hier erzählt. Und die weit ab von jeder Wahrscheinlichkeit im imaginären Raum der dichterischen Fiktion angesiedelt ist. Christoph, ein Autor, der nur Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt einen Roman über die Liebe zu seiner zeitweiligen Freundin Magdalena geschrieben hat, trifft 20 Jahre später eine junge Frau, die dieser Magdalena vollständig gleicht, nur dass sie sich jetzt Lena nennt. Dieser Lena erzählt er nun den Inhalt des Romans und damit zugleich die Geschichte ihrer Liebe und von deren Ende. Er trifft auch auf seinen Doppelgänger, in dem er sich wiedererkennt, so wie er vor 20 Jahren gewesen war. Der Roman thematisiert also den Wunsch vieler Menschen, ihr Leben im Rückblick anders zu gestalten und formal spielt er mit drei Zeitebenen, mit der erinnerten Vergangenheit Christophs, mit der Zeit, in der der Roman spielt, und schließlich mit der Gegenwart, als sich der Erzähler mit Lena trifft. Dass diese drei Ebenen oftmals nicht klar voneinander getrennt sind, macht den eigenartigen Reiz dieses Romans aus, der von ferne an Sartres "Das Spiel ist aus" (1947) erinnert, trägt aber auch zur Verwirrung des weniger aufmerksamen Lesers bei. Für literarisch versierte Leser/innen sehr zu empfehlen.

Helmer Passon

Helmer Passon

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

Die sanfte Gleichgültigkeit der Welt

Peter Stamm
Fischer (2018)

155 S.
fest geb.

MedienNr.: 877824
ISBN 978-3-10-397259-7
9783103972597
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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