Der Romantiker
Cashel Greville Ross wächst Anfang des 19. Jh. als Waise bei seiner Tante auf. Mit 16 erfährt er, dass sie seine wahre Mutter ist und er unehelicher Sohn eines Landadeligen. Bald wird die Abenteuerlust in ihm geweckt und er verdingt sich bei der britischen Armee. So treibt es ihn in einem wahren Parforceritt um die ganze Welt: Er nimmt teil an der Schlacht von Waterloo, arbeitet für die East India Company auf Ceylon, lernt in Italien die berühmten Romantiker Byron und Shelley kennen, macht Karriere als Konsul, versucht sich als Brauer, Handlungsreisender, Farmer, bis er hochbetagt mit 83 Jahren stirbt. - William Boyd schreibt so nicht nur einen spannenden Abenteuerroman à la Fieldings "Tom Jones", in der Geschichte seines Helden, der sich wunderbar in die Tradition der literarischen Schelme einreiht, wirft er auch zahlreiche Schlaglichter auf die Weltgeschichte des 19. Jh. Das sind 615 Seiten lang Lesevergnügen pur.
Günter Bielemeier
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Der Romantiker
William Boyd ; aus dem Englischen von Ulrike Thiesmeyer
Kampa (2023)
614 Seiten : Illustrationen
fest geb.