Das Lachen der Wale
François Garde hatte als Verwalter der französischen Süd- und Antarktisgebiete das Glück, an so abgelegene Orte wie die Kerguelen zu reisen, wo eine vor langer Zeit aufgegebene Walfangstation im rauen Klima verfällt. An solchen Orten, auf Landkarten, in Museen oder alten Kirchen geht Garde seinem ursprünglich vagen Interesse an Walen nach. Er findet den großen Meeressäuger in geografischen Namen, als Firmenlogo oder Kinderspielzeug und in Erzählungen. In kurzen Kapiteln lässt sich der Autor treiben, staunt über Objekte wie einen gravierten Pottwalzahn, sinniert über Jona (der biblische "Fisch" wird hier zum Wal) oder gibt kleine Anekdoten zum Besten. Immer wieder lässt er seinen assoziativen Gedanken freien Lauf, träumt sich über das Greifbare hinaus. Das unterhaltsame Buch mit schön gestaltetem Umschlag ist eine subjektive Erkundung auf den Spuren des Wals, von der sich die interessierte Leserin etwas mehr (kulturhistorische) Fakten gewünscht hätte. (Übers.: Thomas Schultz)
Barbara Sckell
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Lachen der Wale
François Garde
Beck (2016)
227 S.
fest geb.