Aberleben

Der Schweizer Schriftsteller Albisser ist an Krebs erkrankt. Er bricht die Behandlung ab und geht nach Berlin, um dort einen Romanhelden, den er am Ende eines seiner Bücher hatte sterben lassen, wieder zum Leben zu erwecken. Doch seine Arbeit an dem Aberleben neuen Buch stockt. Stattdessen gerät er mehr und mehr in das Leben eines Mannes namens Cabalzar. Albisser hat wohl Ähnlichkeit mit dem Fremden. Auch die Einladung zu einer Weihnachtsrede in der Nähe der alten Gutes Aberleben geht offensichtlich auf diese Verwechslung zurück. Albisser lässt sich auf diese fremde Identität ein, und spürt bald, dass diese eng mit seinem eigenen Leben verwoben ist. Adolf Muschgs Buch symbolisiert eine Reise vom Leben in den Tod, angefüllt mit literarischen Anspielungen. Das Verwischen der Grenzen zwischen unterschiedlichen Identitäten und die symbolhaften Bilder lassen die Handlung manchmal wie einen Traum erscheinen und machen aus den Figuren Bewohner einer magischen Parallelwelt. Das Buch ist aufgrund seiner Komplexität nicht leicht zu verstehen, entführt aber jeden, der sich darauf einlässt, in eine vielschichtige Welt, die sich mit unserer Realität auf poetische Weise auseinandersetzt.

Walter Brunhuber

Walter Brunhuber

rezensiert für den Borromäusverein.

Aberleben

Aberleben

Adolf Muschg
C.H.Beck (2021)

365 Seiten
fest geb.

MedienNr.: 606191
ISBN 978-3-406-75537-8
9783406755378
ca. 26,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.