Junge Hunde

"Kann ein Mensch ganz bei sich sein, wenn er nicht weiß, woher er kommt?" Ernst und Johanna, zwei Entwurzelte, stellen sich diese Frage auf der Suche nach ihren wahren Wurzeln. Ernst weiß, dass er ein Adoptivkind ist und seine Mutter eine Chinesin Junge Hunde war, während Johanna dank einer mysteriösen Postkarte erfährt, dass ihre Mutter schon schwanger war, bevor sie ihren Vater kennengelernt hat. Wechselseitig erzählt nehmen beide diese Reise in die Fremde auf. In China wird Ernst mit vielen Komplikationen konfrontiert und Johanna versucht, ihr Lebensbaum-Wirrwarr zu entschlüsseln. Auch wenn die beiden Kindheitsfreunde soweit voneinander entfernt sind, sind sie sich in ihrer Suche und dem Finden nah. Doch die Suche der beiden Erwachsenen ist keinesfalls ein Aufspüren der Verluste. Beide, Ernst in China und Johanna in Österreich, lernen auf ihrer Suche nach dem Fehlenden, dass nichts bereichernder ist, als ein Bewusstsein für das, was das Leben an Erlebnissen bereithält. - Eine Geschichte, die das Suchen und nicht das Finden in den Mittelpunkt stellt, da eben dieser Prozess zum Erwachsenwerden gehört. Cornelia Travnicek erzählt eine beeindruckende Geschichte über die Suche nach der eigenen Identität, die zum Nachdenken und Weiterdenken über die eigenen Wurzeln anregt. Sehr empfehlenswert für alle Bestände.

Cornelia Braun

Cornelia Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Junge Hunde

Junge Hunde

Cornelia Travnicek
Dt. Verl.-Anst. (2015)

237 S.
kt.

MedienNr.: 584056
ISBN 978-3-421-04628-4
9783421046284
ca. 14,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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