Happy End gibt's nur im Film

Dieser Coming-of-Age-Roman fällt aus dem Rahmen der gewöhnlichen Love-Storys. Mit viel Ehrlichkeit erzählt die Autorin, wie schwer es ist, den eigenen Weg zu finden und selbst in Liebeswirren zu sich selbst zu stehen. Audrey will das letzte High-School-Jahr Happy End gibt's nur im Film irgendwie überstehen. Der Liebe hat sie nicht nur deshalb abgeschworen, weil sie von ihrem ersten Freund Milo abserviert wurde, sondern auch, weil ihr Vater eine neue Familie gegründet hat. Beides bringt sie dazu, mit Sarkasmus auf die Liebe zu blicken. Sie nimmt einen Nebenjob im Kino an und verschafft sich damit neben einem Zuverdienst auch die nötige Ablenkung. Geprägt von den negativen Erfahrungen erscheint es praktisch, ihre Arbeit in Medienkunde über Filme zu schreiben. Genauer: Warum Liebe nie wie im Film ist. Im Flicker, dem Kino, trifft sie auf Harry. Ein Tausendsassa in Sachen Herzensbrecher. Gutaussehend, leichtfüßig, charmant und überaus gewitzt verkörpert er alles, wogegen Audrey ankämpft. Dennoch entsteht zwischen beiden eine prickelnde Anspannung. Ihre klare Ablehnung läutert ihn, das wirkt zwar etwas zu glatt, mindert den Lesegenuss jedoch nur wenig. Harry hat viel mehr zu bieten und das nicht nur, weil er ein begeisterter Cineast ist. Audreys Recherche zu den zehn besten Kussszenen in Liebesfilmen wird im Anhang mit den zehn Lieblingsfilmen der Autorin vervollständigt. Ein kluges, mitreißendes Buch mit überraschendem Ende.

Manuela Hantschel

Manuela Hantschel

rezensiert für den Borromäusverein.

Happy End gibt's nur im Film

Happy End gibt's nur im Film

Holly Bourne ; aus dem Englischen von Nina Frey
dtv (2021)

399 Seiten
kt.

MedienNr.: 605271
ISBN 978-3-423-74075-3
9783423740753
ca. 14,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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