Versöhnung und Groll
Es sind Jahre voller Unruhe, voller Gewalt, Kämpfe und Leid. Island kommt über Jahrzehnte nicht zur Ruhe, weil immer wieder der eine oder andere Clan Rache nehmen will für vermeintlich oder tatsächlich erlittenes Unrecht. Unter den vielen Toten ist auch Snorri vom Clan der Sturlusson, der Dichter und Autor der Edda und der Egils-Saga. Als die Gegenpartei unter der Führung von Gissur, des Kämpfens und der brutalen Auseinandersetzungen müde und auch vom norwegischen König Hakon ermuntert, Friedensbestrebungen anstellt, sehen das viele mit großer Skepsis. Sie fragen sich, ob es der bisherige Scharfmacher und Kriegstreiber Gissur wirklich ehrlich meint. Doch dieser will seine ehrlichen Absichten durch die Hochzeit eines seiner Söhne mit einer Tochter der Sturlungenfamilie untermauern. Und so wird also Hochzeit gefeiert. Doch da gibt es einen Sturlungensohn, Eyolfur, der sich nicht recht geachtet fühlt und den seine Frau zur Rache für den einstmals erschlagenen Snorri auffordert ... - Der Autor erzählt die Geschichte aus der Sicht diverser Beteiligter von beiden Familien; das beleuchtet eindrucksvoll den psychologischen Hintergrund und die unterschiedlichen Beweggründe der Figuren. Eine spannende und unterhaltsame Geschichte von Geschehnissen in Island, die dem mitteleuropäischen Leser nicht so sehr bekannt sein dürften. Sehr empfehlenswert! (Übers.: Kristof Magnusson)
Erwin Wieser
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Versöhnung und Groll
Einar Kárason
btb (2011)
190 S.
fest geb.