Mama Tandoori
Dies ist der erste Roman des inzwischen auch in Deutschland bekannten Autors und in den Niederlanden bereits 2010 erschienen - erst jetzt wurde es von Andreas Ecke ins Deutsche übersetzt. Das Buch handelt von der Familie van der Kwast mit indischer Mutter, niederländischem Vater und drei Söhnen. Der jüngste schreibt nun über seine Mutter. Dieser autobiografische Roman ist ehrlich und lustig und laut - oder sollte man eher sagen: Die Mutter ist laut und direkt und wird schonungslos vorgeführt - und das ist das Problem: Kann man so über seine Mutter schreiben? Ist das schon Mutter-Bashing? Wenn die Mutter feilscht und schimpft, hortet und mit dem Nudelholz schlägt, klaut und den Vater unterdrückt und beleidigt, dann ist das zwar sehr spritzig-witzig geschrieben - das kann der Autor ohne Frage - aber es ist auf Dauer beschämend und hinterlässt das ungute Gefühl, dass hier ein Sohn mit seiner Mutter abrechnet. Für Fans des Autors sicher ein Muss. Empfehlung? Eher nicht. (Übers.: Andreas Ecke)
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Mama Tandoori
Ernest van der Kwast
btb (2018)
235 S.
fest geb.