Inés und die Freude
Grandes erzählt eine fiktive Geschichte vor realem Hintergrund. Es handelt sich um eine fast unbekannte Episode des spanischen Bürgerkriegs: im Oktober drang 1944 eine Invasion von mutigen, idealistischen Oppositionellen aus Frankreich in die spanischen
Nordpyrenäen ins Arantal ein, um Franco zu stürzen. Starke Frauen und die Liebe in schwierigen Zeiten bilden die Schwerpunkte dieses Romans der erfolgreichen spanischen Autorin. Die junge Inés muss während des Bürgerkriegs allein mit dem Dienstmädchen im herrschaftlichen Elternhaus in Madrid bleiben. Dort hört sie das verbotene Radio Freies Spanien, lernt Kommunisten und ihre Ideale kennen, junge Leute mit Sehnsucht nach einer besseren Zukunft; so wechselt das Mädchen aus konservativem Haus die Seite und engagiert sich für die Republik. Sehr romantisch und mit großer Detailfreudigkeit erzählt die Autorin die waghalsige Flucht per Pferd mit einem großen Sack selbst gebackener Zuckerkringel für die jungen Republikaner. Ines findet in den Wirren des Kampfes ihre große Liebe. In diese fiktive Geschichte ist die historische Figur der Kommunistenführerin La Pasionaria eingebunden. Ihre Liebe zu einem jungen Spanier ist nach Grandes Ursache für die Invasion unter der Führung des mit ihr konkurrierenden Jesus Monzón. - Der vorliegende umfangreiche Roman ist der erste Band einer auf sechs Bände angelegten Geschichte mit "Episoden aus einem endlosen Krieg". Viele Zeitsprünge und sowohl reale wie fiktive Namen erschweren die für historisch interessierte Leser faszinierende Lektüre. (Übers.: Roberto de Hollanda)
Ileana Beckmann
rezensiert für den Borromäusverein.

Inés und die Freude
Almudena Grandes
Hanser (2014)
671 S.
fest geb.