Wunderkind
Agnes kam ungewollt auf die Welt. So zerstörte sie die erträumte Karriere ihrer Mutter Anita als erfolgreiche Pianistin. Zur "Strafe" wird sie extrem vernachlässigt. Als sich herausstellt, dass Agnes die Musik in sich trägt, wird Anitas Hass noch größer. Trotzdem bringt sie Agnes in Kontakt mit Frank, einen anerkannten Klavier- und Tennislehrer. Frank hat auch einen Jungen unter seinen Fittichen, Christian. Agnes und Christian freunden sich an, machen Musik, kämpfen zusammen um ihr Leben. Denn auch Frank hat ein dunkles Geheimnis. – Vernachlässigung, Missbrauch, Alkohol- und Drogenprobleme verleihen dem Buch eine unfassbare Schwere, die trotzdem nicht erdrückt. In der Musik kann Agnes die "Unwelt" verlassen, findet Halt und Vertrauen. Ein sehr eindrückliches Buch – meisterhaft geschrieben –, das so schnell nicht mehr loslässt.
Tina Schröder
rezensiert für den Borromäusverein.
Wunderkind
Karin Smirnoff ; aus dem Schwedischen von Ursel Allenstein
Hanser Berlin (2023)
318 Seiten
fest geb.