Das Geheimnis des Bücherschranks
Rebecka wohnt in Stockholm mit ihrem Verlobten. Als ihre Oma ins Krankenhaus kommt, fährt sie nach Skåne in Südschweden, um nach ihr zu sehen. Die Enkelin und ihre Oma hatten schon immer ein enges Verhältnis, aber die Beziehung zu Rebeckas Mutter ist für beide belastet. In Omas Bücherschrank findet Rebecka ein altes Foto von einem jungen Mann. Darauf angesprochen erzählt Oma, dass es Luca ist, ein geflüchteter Italiener, den sie als junges Mädchen kennen- und lieben gelernt hat, dessen Schicksal jedoch ungeklärt ist. Während des Aufenthaltes in Skåne beginnt Rebecka, ihr altes, auf die Karriere ausgerichtete Leben in der Hauptstadt zu hinterfragen. Ihre Zweifel haben auch etwas mit Omas nettem Nachbarn zu tun. - Der auf dem ersten Blick leichte Roman der Schwedin Skybäck (zul. „Der kleine Buchsalon am Ende der Welt“, 2020, BP/mp nicht bespr.) überrascht mit einer spannenden, auf wahren Begebenheiten beruhenden Schilderung einer humanitären Rettungsaktion im Herbst 1943. Über 7.000 Juden aus Dänemark wurden kurz vor der geplanten Deportation nach Theresienstadt von Fischerbooten über den Öresund ins neutrale Schweden in Sicherheit gebracht. Die beiden parallelen Geschichten der Oma und der Enkelin werden geschickt verwoben. Durch die klare Darstellungsweise und das Thema auch für junge Leser/-innen interessant.
Maria Holgersson
rezensiert für den Borromäusverein.
Das Geheimnis des Bücherschranks
Frida Skybäck ; aus dem Schwedischen von Hanna Granz
Insel Verlag (2021)
340 Seiten
kt.