Betrug
Zadie Smiths neuer Roman ist eine Zeitreise ins 19. Jh. Hauptfigur ist Eliza Touchet, die Haushälterin und Cousine eines früher erfolgreichen Schriftstellers, der unter anderem mit Charles Dickens befreundet war, seine größten Erfolge aber schon lange hinter sich hat. Mit dessen Frau besucht sie die Gerichtsverhandlungen zu einem der bekanntesten Fälle Großbritanniens: Der Metzger Arthur Orton hatte behauptet, der verschollene Sohn der wohlhabenden Lady Tichborne zu sein, und versucht, das Erbe einzuklagen. - Smith will mit diesem historischen Stoff zeigen, wie leicht Menschen zu Mittätern werden können. Es geht um Wahrheit und Fiktion, und auch um Kolonialismus. Sie erzählt in Kurzkapiteln und entwirft ein dichtes Panorama der damaligen Zeit.
Katja Strippel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Betrug
Zadie Smith ; aus dem Englischen von Tanja Handels
Kiepenheuer & Witsch (2023)
523 Seiten
fest geb.