Jahre später
Die alleinerziehende April, die in der DDR aufwuchs (siehe Klüssendorf: "Das Mädchen" (BP/mp 11/875) und "April" (BP/mp 14/955), lernt kurz vor dem Fall der Mauer den Westdeutschen Ludwig kennen. Der ehrgeizige und sehr selbstbewusste Chirurg zieht
sie durch sein hartnäckiges Werben in seinen Bann und sie heiratet ihn, obwohl sie ihn nicht liebt. Trotz der Geburt von Sohn Sam wird April nicht glücklich. Ludwig widmet sich seiner Karriere, während April versucht, seine Erwartungen an ein gutes Familienleben zu erfüllen und gleichzeitig immer einsamer wird. Ihre Prägung durch ihre traurige Kindheit belastet die Beziehung zu ihren Söhnen. Als sie sich von Ludwig trennt, verwickelt er sie in einen zermürbenden Scheidungskrieg. Trotz aller Verletzungen findet sie ihre schriftstellerische Inspiration wieder. - Der dritte Band der April-Trilogie ist auch unabhängig von den Vorgängerbänden lesbar. Das tiefgründige Psychogramm der intelligenten April, die sich aus einer zerstörerischen Beziehung befreien muss, verdient Beachtung und wird breit empfohlen.
Evelin Schmidt
rezensiert für den Borromäusverein.

Jahre später
Angelika Klüssendorf
Kiepenheuer & Witsch (2018)
156 S.
fest geb.