Förster, mein Förster

Im letzten Kapitel feiert Roland Förster, ein momentan schreibgehemmter Schriftsteller, in einem Hotel an der Ostsee zusammen mit seinen Freunden seinen 50. Geburtstag. Am Balkon sitzend mit Blick auf die Ostsee macht er sich immerhin Notizen zu seinem neuen Roman: "Der letzte Idiot". Davor wird die gemeinsame Fahrt dorthin in einem alten VW-Bulli geschildert - unterbrochen von verschiedenen Abstechern zu Freunden der Freunde, deren Verflossenen und alten Kollegen und Raststättenbesuchen. Im ersten Kapitel findet Förster einen Hamster auf einer Eisenbahnbrücke, und wie er ihn rettet, unterbringt, versorgt etc. wird den ganzen Roman hindurch immer mal wieder den Helden und den Leser beschäftigen - und zwar auf eine äußerst unterhaltsame Weise. Fazit: die Handlung in diesem Roman ist sekundär. Wir lauschen im Verlauf den Unterhaltungen der verschiedenen Freunde und Freundinnen Försters, einer ausgesprochene kuriosen Mischung aus Midlife-Crisis-Geplagten oder sonst wie schrägen Vögeln verschiedenen Alters. Und dabei wird über Gott und die Welt diskutiert, mal tiefsinnig mal melancholisch, immer äußerst unterhaltsam. Der Verfasser kalauert sich entlang tiefsinniger oder auch ziemlich sinnfreier Dialoge von Gag zu Gag und hält dabei erstaunlicherweise bis zum Schluss ein hohes Humorniveau. Der bekannte Comedian und erfolgreiche Schriftsteller bietet also ein paar Lebensweisheiten über Liebe, Freundschaft und Alter vor allem aber empfehlenswerte Comedy in Romanform.