Heimkehr der Unerwünschten

Im Museum des Holocaustmahnmals in Berlin finden sich die Namen aller jüdischen Opfer mit Kurzbiographien, "wollte man alle... verlesen, würde man dafür 6 Jahre, 7 Monate und 27 Tage brauchen". - Warum blieben dennoch Juden nach der Befreiung hier, warum kamen welche zurück, warum kommen immer mehr ins Land der Täter? Wie gingen BRD und DDR mit ihrer Vergangenheit um, wie mit den Tätern, wie mit den Opfern? Wie leben die Überlebenden von Auschwitz mit ihren Erinnerungen, mit Anfeindungen von Juden, weil sie im Land der Täter leben, mit dem erneut aufkommenden Antisemitismus? Wie erleben Juden in Deutschland die politischen Entwicklungen, wie empfinden sie den Umgang mit der Geschichte, wie das Zusammenleben im heutigen Deutschland? Umfangreiches Quellenstudium, Gespräche mit dauerhaft ausgewanderten, mit wiedergekehrten Exilanten, aus Israel oder dem Ostblock zugewanderten jungen, religiösen oder laizistischen Juden, mit west- und ostdeutschen Intellektuellen, Gemeindemitgliedern, Rabbinern; im heutigen Deutschland angekommenen und mit Deutschland nie versöhnten jüdischen Deutschen sowie seine eigenen Eindrücke und durchaus auch wertende Meinung fasst der Autor zu einem sehr lesenswerten Buch zusammen, das neben einer Fülle von gebotenen Informationen auch vom Leser einiges an Vorwissen verlangt! Keine leichte, aber eine empfehlenswerte, weil überaus vielschichtige Lektüre.