Die Verborgenen

Die Hoffmanns leben zu dritt in einem großen Haus direkt an der Küste. Mutter und Vater haben gute Jobs, die Tochter steht kurz vor einem guten Abi – eine Bilderbuchfamilie, bei der sich allerdings Haarrisse in der Fassade zeigen. Unbemerkt schleicht Die Verborgenen sich ein Unbekannter ins Familiendomizil und quartiert sich auf dem selten genutzten Dachboden ein. Der ungeladene Hausgast scheint alles daran zu setzen, das Idyll zu zerstören, wenn nicht noch mehr … – Eigentlich passiert so gut wie nichts in diesem Buch, auch die Personen sind kaum der Rede wert: Eltern, die sich auseinandergelebt und bereits andere Partner gefunden haben, eine fast erwachsene Tochter, die das spürt und zwischen allen Stühlen sitzt. Aber dennoch wird durch das Element des Phroggers (so werden diese Eindringlinge bezeichnet) und durch wechselnde Erzählperspektiven (die auch die Leser:innen einbeziehen) eine ungemeine Spannung erzielt. Nach dem Lesen wird man vermutlich erst einmal alle Kammern und Ecken im Haus absuchen. Sehr zu empfehlen.

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Verborgenen

Die Verborgenen

Linus Geschke
Piper (2023)

367 Seiten
kt.

MedienNr.: 615557
ISBN 978-3-492-06479-8
9783492064798
ca. 17,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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