Und am Morgen waren sie tot
Vor Jahren geschah ein grausamer Doppelmord mit vorhergehender Vergewaltigung in einem abgelegenen Waldgebiet in der Eifel. Nun meldet sich ein damals spurlos verschwundener Zeuge bei Jan Römer - und wird beim Treffen ebenfalls ermordet. Langsam aber
sicher kommen Römer und eine Freundin zwischen Nazi-Kult und Polizei-Filz der Lösung auf die Spur. - Getreu der Devise "Regionalkrimi geht immer!" legt der Autor nach "Die Lichtung" einen weiteren Römer-Fall vor. Auch wenn man den ersten Band nicht gelesen hat, kommt man gut in die Story hinein - und wird doch enttäuscht. Neben der schwer zu ertragenen journalistischen Chuzpe des Icherzählers Römer wird es im Lauf der Handlung geradezu unerträglich pathetisch (und das auch noch sozusagen "mit Ansage"), wenn der ach so unendlich frisch Verliebte ach so bitterlich enttäuscht wird. Auch stilistisch ist das nicht sehr meisterhaft - so wechselt ab und an mal die Perspektive vom eben noch mitten im Geschehen stehenden Icherzähler ohne erkennbaren Grund in die des auktorialen Erzählers. Muss nicht ...
Thomas Oberholthaus
rezensiert für den Borromäusverein.

Und am Morgen waren sie tot
Linus Geschke
Ullstein (2016)
Ullstein ; 28703
394 S.
kt.