Den Himmel stürmen
In Paolo Giordanos neuem Roman geht es ums Erwachsenwerden, um Glauben und Zweifel und um das Entstehen und Verschwinden von Gefühlen. Teresa und der Nachbarsjunge Bern erleben in den Sommerferien in Apulien ihre erste große Liebe. Aber im Jahr drauf ist Bern plötzlich verschwunden und Teresa erfährt, dass er ein anderes Mädchen geschwängert hat. Sie ist am Boden zerstört und beschließt, nicht mehr mit ihrem Vater zur Großmutter nach Apulien zu fahren. Erst Jahre später erfährt Teresa, was in jenem Sommer wirklich passiert ist. - Der Roman entfaltet beim Lesen einen Sog, der einen immer tiefer hineinzieht in diese zum Teil haarsträubende Geschichte. Denn die Sommer in Apulien sind nur der Anfang - Teresa und Bern landen schließlich im Afghanistan-Krieg. Stellenweise etwas überfrachtet, wie bei einer Vorabendserie, trotzdem fesselnd. Für Leser/innen aktueller Gegenwartsliteratur. (Übers.: Barbara Kleiner)
Katja Strippel
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Den Himmel stürmen
Paolo Giordano
Rowohlt (2018)
525 S.
fest geb.